Wenn das Ergebnis nicht wie erwartet ist oder Komplikationen auftreten, stellt sich die Frage, ob Sie sich an den Plastischen Chirurgen wenden sollen, der den Eingriff durchgeführt hat, oder einen anderen konsultieren sollten. Eine kleine Handlungsanleitung:
1. Gutes ästhetisches Ergebnis, aber Unzufriedenheit mit der Größe
Wenn das kosmetische Ergebnis gut ist, Sie jedoch mit der erhaltenen Größe nicht zufrieden sind, wenden Sie sich am besten an denselben Plastischen Chirurgen, der Sie operiert hat. In diesen Fällen empfehle ich, einige Monate verstreichen zu lassen, da die anfängliche Unzufriedenheit häufig verschwindet und das Ergebnis als gut akzeptiert wird. Manchmal ändern sich mit der Zeit der Geschmack oder die Bedürfnisse der Frau, und die Größe, die ursprünglich ideal war, wird als zu groß oder zu klein empfunden.
2. Schlechtes ästhetisches Ergebnis
Ein schlechtes kosmetisches Ergebnis kann die Folge sowohl einer schlecht durchgeführten oder schlecht geplanten Operation als auch der Alterung/Entwicklung der Brust sein, die das ursprüngliche Ergebnis wesentlich verändert.
Zum Beispiel verstehe ich als schlechtes ästhetisches Ergebnis:
- Auftreten von Doppelfalten/-furchen (häufig bei schlecht diagnostizierten und/oder operierten tuberösen Brüsten)
- schlechte Entwicklung der operierten Brust (z.B. Absacken des Implantats)
- durchhängende Brust, die eine zusätzliche Anhebung benötigt, da von Anfang an keine Mastopexie durchgeführt wurde
- Verwendung einer runden Brustprothese
- schlecht gelegene oder hypertrophe Narbe
- dynamische Brust (tritt auf, wenn sich die Prothese beim Anspannen des Brustmuskels verschiebt)
In diesen Fällen empfehle ich, zuerst mit dem Plastischen Chirurgen über die Lösung des Problems zu sprechen und danach eine zweite Meinung eines anderen Plastischen Chirurgen einzuholen.
Wenn Sie nicht zufrieden sind, weil ein rundes Implantat verwendet wurde, sollten Sie sich an einen Plastischen Chirurgen wenden, der sich auf anatomische Implantate spezialisiert hat. Unzufriedenheit tritt häufig auf, wenn runde Prothesen verwendet werden, weil diese Prothesen nur bei einem kleinen Prozentsatz der Patientinnen gut aussehen. Ich empfehle, keinen Chirurgen, der nur runde Implantate benutzt, zu bitten, anatomische Implantate zu verwenden, da die Planung und Durchführung der Operation unterschiedlich ist.
3. Komplikation nach der Operation
Das Auftreten von Komplikationen, insbesondere wenn sie schlecht gelöst sind, kann eine zweite Operation erfordern. Die häufigsten sind:
- Implantatbruch
- schwere Kapselkontraktur (Grad III oder Grad IV)
- Infektion
- adhärente/anhaftende/verklebte Narbe
- Symmastie, die aus dem Verlust der intermammären Furche aufgrund der Annäherung der Brustimplantate entsteht
Bei postoperativen Komplikationen ist zunächst zu beurteilen, wie sich Ihr Chirurg bei der Komplikation verhalten hat. Haben Sie sich umsorgt gefühlt? Haben Sie ausreichend Fürsorge und postoperative Betreuung erfahren?
Wenn eine Komplikation auftritt, empfehle ich, zuerst mit dem Plastischen Chirurgen zu sprechen, der den Eingriff durchgeführt hat, und eine zweite Meinung einzuholen.
Wenn das Problem ein Vertrauensverlust gegenüber Ihrem Plastischen Chirurgen ist, sollten Sie sich eine andere Meinung einholen, da es wichtig ist, dass ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patientin besteht. Ich rate Ihnen davon ab, sich von einem Plastischen Chirurgen operieren zu lassen, der kein Vertrauen schafft.